Sensationsfund: Jubiläum zum 30jährigen Hochschulbestehen wird auf 2023 verschoben
Die Vorbereitungen für das Jubiläum zum 30jährigen Bestehen liefen auf Hochtouren: Das Logo wurde angepasst, Roll ups, Fahnen und Online-Medien im entsprechenden Corporate Design wurden entworfen – kurzum: Die Hochschule sah dem Sommer und damit auf den bevorstehenden Festlichkeiten erwartungsvoll entgegen.
Doch daraus wird vorerst leider nichts: Nach einem sensationellen Fund im Hochschularchiv Ende März liegen die Feierpläne zumindest für dieses Jahr erst einmal auf Eis.
„In Vorbereitung auf den Semesterstart am 4. April habe ich Teile des Archivs neu strukturiert. Das war nötig, weil wir im Winter einen Wasserschaden hatten und so manches Dokument ganz schnell gerettet werden und dabei seinen angestammten Platz verlassen musste. Dabei ist offenbar einiges durcheinandergeraten – und mir fiel dieses einzigartige und sehr überraschende Dokument in die Hände!“, so Benjamin Schäf, Leiter des Hochschularchivs, immer noch sichtlich erstaunt.
Warum dieses für die Hochschule so wichtige Papier bisher nicht bekannt war, wundert selbst den erfahrenen Archivar: „1992 gilt bisher als Jahr der (Neu-)Gründung aller Hochschulen Angewandter Wissenschaften in Sachsen, und 2017 haben wir ja das 25jährige Jubiläum auf dem Campus entsprechend auch gefeiert. Doch nach diesem Fund müssen wir unsere Historie wohl noch einmal genau unter die Lupe nehmen und unsere eigene Geschichtsschreibung entsprechend anpassen. Vermutlich sind die Nachwende-Wirren der Grund für die unterschiedlichen Gründungsjahre der sächsischen HAW – im Osten ging in den 90er Jahren schließlich Vieles drunter und drüber, wenn wir ehrlich sind“, so Schäf.
Ein herber Schlag für viele HTWK-Angehörige, hatten sie sich doch nach zwei Jahren Coronapandemie auf das Jubiläum gefreut. Doch aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Geplant: „HTWK-Walk of Fame“
Archivar Schäf jedenfalls hat bereits Kontakt mit Forschenden der Fakultät Informatik und Medien aufgenommen, um das Dokument ordnungsgemäß restaurieren zu lassen, sind doch dort ausgewiesene Fachleute und neuestes technisches Equipment direkt vor Ort verfügbar.
Anschließend soll die Urkunde würdig und gut sichtbar präsentiert werden, etwa unter besonders festem Glas, eingegossen in Beton auf dem Gehweg vor dem Geutebrück-Bau – eine Art „HTWK-Walk of Fame“. Analog zum US-amerikanischen Vorbild wäre auch denkbar, dass die Hochschulangehörigen die Möglichkeit erhalten, ihren Handabdruck als Zeichen ihrer Verbundenheit mit der Hochschule dort zu verewigen; erste Gespräche mit der Fakultät Bauwesen zur Entwicklung einer dafür eigens konzipierten, besonders hautfreundlichen HTWK-Betonmischung sind bereits terminiert. Die Entscheidung über die Präsentation der Gründungsurkunde will das Rektorat jedenfalls zeitnah treffen und in einer Umfrage alle Hochschulangehörigen einbeziehen.
„Ich kann es noch immer nicht fassen, dass wir auf dieses so lange verschollene Dokument gestoßen sind! Ich freue mich wirklich außerordentlich darüber und bin Herrn Schäf sehr dankbar, dass er dessen Bedeutung sofort erkannt hat. Uns als Hochschulleitung ist es wichtig, dass alle, die hier studieren, lehren, arbeiten und forschen den ‚HTWK-Spirit‘ spüren. Deshalb möchten wir diesen so außergewöhnlichen Fund natürlich so sichtbar wie möglich machen. Wir freuen uns auf rege Teilnahme an der Umfrage!“ betont HTWK-Rektor Mark Mietzner.
Und wie heißt es doch so schön: Vorfreude ist die schönste Freude. In diesem Sinne – auf ein Neues in 2023!